Das kanadische Unternehmen Vermillion möchte im Heidekreis Probebohrungen durchführen, um später auch Erdgas aus unserer Region zu fördern.
Dafür hat das Unternehmen nun die Genehmigungen für zwei Erkundungsbohrungen in Wietzendorf und Kroge/Walsrode beantragt.
Angesichts der durch den Angriffskrieg Russlands verursachten Energiekrise wird immer wieder argumentiert, dass Erdgasbohrungen vor einer Gasmangellage schützen würde. Faktisch kann eine mögliche Gasförderung der geplanten Bohrungen in Wietzendorf und Walsrode erst Ende 2024 beginnen. Damit ist eine sofortige Hilfe durch hiesige Bohrungen bei einer akuten Gasmangellage in den nächsten Monaten gar nicht umzusetzen.
Statt weiter auf fossile Energieträger zu setzen, muss unser Ziel sein, die erneuerbaren Energien wie Wind- und Wasserkraft sowie Photovoltaik voranzutreiben und schneller auszubauen. Dazu haben Land und Bund bereits weitreichende Änderungen beschlossen, die unter anderem die Genehmigungsphase bei Windrädern erheblich verkürzen. Auch die Nutzung bereits vorhandener Bohrlöcher für Geothermie kann zur Energieversorgung in Deutschland beitragen. Hier kann sich der Heidekreis durch das Geothermieprojekt in Munster beispielsweise als Modellprojekt für die künftige Energieversorgung als zukunftsgerichtet und modern ausweisen.
Die Ursachen der hohen Krebserkrankungen im Nachbarlandkreis Rotenburg in der Nähe von Erdgasförderstellen sind bis heute nicht aufgeklärt. Im Landkreis Verden kam es in der Vergangenheit häufiger zu Erdbeben, die im Zusammenhang mit Erdgasbohrungen stehen. Die SPD Heidekreis steht neuen Bohrungen daher weiterhin skeptisch gegenüber. Der Schutz von Mensch und Umwelt steht für uns immer an erster Stelle. Daher lehnen wir eine Bohrung mittels Fracking-Methode ab. Vor einer Genehmigung ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen sowie im Fall einer Förderung ein ständiges Monitoring für Luft und Wasser ein.