Breitband-Gipfel: „Weiterer Handlungsbedarf im Heidekreis“

Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Lars Klingbeil (SPD) fand vor kurzem in Soltau eine Diskussion zum Fortschritt des Breitbandausbau im Heidekreis mit Vertretern von Telekommunikationsunternehmen, Stadtwerken, Verwaltung und Politik statt.

Lars Klingbeil beim Breitband-Gipfel

Mit Klingbeil diskutierten auf dem Podium diskutiert: Helma Spöring (1. Kreisrätin Landkreis Heidekreis), Dr. Claus-Jürgen Bruhn (Geschäftsführer Stadtwerke Soltau GmbH & Co. KG), Björn Gehrs (Samtgemeindebürgermeister Schwarmstedt) Jürgen Schneider (Deutsche Telekom Niedersachsen) und Dr. Thomas Zwemke (Vodafone GmbH Region Nord).

„Es gibt im Heidekreis nur noch wenige weiße Flecken“, konnte die erste Kreisrätin Helma Spöring verkünden, was vor allem durch Fördermittel aus dem Konjunkturpaket des Bundes ermöglicht worden sei. An den wenigen noch verbliebenen unterversorgten Gebieten, wie beispielsweise der Ortschaft Lünzen werde noch gearbeitet. Ein Problem hierbei stelle die geringe Wirtschaftlichkeit der Versorgung von Gebieten mit geringen Einwohnerzahlen dar, weshalb sich die Telekommunikationsunternehmen mit Investitionen zurückhielten. Diesem Problem könne nur mit bürgerschaftlichem Engagement entgegengewirkt werden, berichtete der Schwarmstedter Samtgemeindebürgermeister Björn Gehrs. In einigen Schwarmstedter Ortschaften habe man durch die Sammlung von Versorgungsverträgen und politischem Druck auf die auch in kleineren Ortschaften einen Netzausbau erreichen können.

Aufgrund der Versorgungsproblematik hätten auch die Stadtwerke im nördlichen Heidekreis einen Einstieg in die Telekommunikationsdienstleistungen erwägt, dies jedoch aufgrund hoher Investitionskosten und geringer Gewinnerwartungen zunächst verworfen. Anders als bei der Gas-, Wasser- und Stromversorgung gebe es im Bereich der Telekommunikationsdienstleistungen keine Verpflichtung alle Haushalte zu versorgen, berichtete Dr. Claus-Jürgen Bruhn von den Stadtwerken Soltau. Einen sogenannten Universaldienst, der die Breitbandversorgung für alle Haushalte sicherstellen würde, habe die SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag beantragt, jedoch nicht durchsetzen können. „Die Versorgung mit einem leistungsfähigen Internetanschluss gehört mittlerweile in den Bereich der Daseinsvorsorge und ist ein wichtiger Standortfaktor“, begründete Lars Klingbeil die Position der SPD.

In der folgenden Diskussion mit den anwesenden Gästen der Veranstaltung wurde vor allem die Unterversorgung einiger Gebiete thematisiert. „Das zeigt auch, dass es noch immer Handlungsbedarf bei uns im Heidekreis gibt. Der Bedarf an schnellen Internetverbindungen wird in Zukunft eher noch wachsen. Politisch geht es uns um die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse. Auch deshalb muss der Breitband-Ausbau weiter gehen“, machte Klingbeil deutlich.